Gicht

Die Gicht, welche auch als Urikopathie oder Arthritis urica, ist eine Purinstoffwechselerkrankung. Sie verläuft in Schüben und geht mit einer Erhöhung der Harnsäure einher. Ursächlich liegt in fast allen Fällen eine Nierenfunktionsstörung zugrunde. Diese wird autosomal-dominant vererbt. Daneben kann die Nierenfunktionsstörung auch aufgrund eine anderen Erkrankung bestehen, z.B. aufgrund eines Diabetes mellitus. Darüber hinaus schadet auch ein übermäßiger Alkoholkonsum, da Carbonsäure mit der Harnsäure konkurrieren. Bier liefert durch die Hefereste zudem harnsäurebildende Purine. Stiegt die Uratkonzentration über das Normalmaß, kommt es bei einer Verschiebung des pH-Werts zu einer Ausfällung von Kristallen. Die Ausfällung erfolgt bevorzugt in Geweben mit einem niedrigen pH-Wert bzw. mit hohem Gehalt an Glykoprotein. Dies ist z.B. im Bindegewebe, im Knorpel, in der Niere und in der Gelenkflüssigkeit der Fall. Uratkristalle werden von Makrophagen erkannt und auch phagozytiert, allerdings können diese die Kristalle nicht verdauen. In der Folge platzen die Makroohagen und lösen hierdurch eine Entzündungsreaktion aus, welche zu den bekannten Kardinalsymptomen des Gichtanfalls führen.

Symptome

Bei dem akuten Gichtanfall treten plötzliche starke Schmerzen in einem Gelenk mit zudem heftigen Schmerzen bei Berührung auf. Das betroffene Gelenk ist gerötet, stark geschwollen und überwärmt. Es kann zudem zu Fieber, einem Anstieg der weißen Blutkörperchen und Harnsäurewerten kommen. Selten treten auch Kopfschmerzen auf. Grundsätzlich kann der akute Gichtanfall jedes Gelenk betreffen. Unbehandelt dauert er meist 2 – 3 Wochen, die Dauer kann im Krankheitsverlauf auch zunehmen. Eine chronische Gicht entwickelt sich aus mehreren abgelaufenen Anfällen. Es kann hierbei zu einer Zerstörung der Gelenke kommen. Dies geht dann mit einer Einschränkung der Leistungsfähigkeit einher, wobei Harnsäurekristallablagerungen in den Gelenken zusehends auftreten. Es kann auch zu Gelenkdeformitäten und Nierensteinen bis hin zum Nierenversagen kommen.

Diagnostik

Die Diagnostik läuft häufig über das Labor. Hier kann ein Leukozytenanstieg beobachtet werden, zudem auch ein Anstieg der Blutsenkungsgeschwindigkeit wie auch ein Anstieg der Harnsäure auf über 6,5 mg/dl. Das klinische Bild ist gekennzeichnet durch eine Gelenkzerstörung, einem gelenknahen Knochenschwund sowie auch Knorpeldefekten, welche als sog. „Gichttophi“ auftreten.

Therapie

Bei der Therapie eines akuten Gichtanfalls werden zunächst Schmerzmittel und Entzündungshemmer gegeben. Dies erfolgt häufig als Präparat eines Nichtsteroidalen Antirheumatikums. Darüber hinaus kann Colchicin gegeben werden. Dies hindert die Leukozyten, insb. die Makrophagen daran, Harnsäurekristalle aufzunehmen. Zudem kann Cortisol gegeben werden. Dies ist ein körpereigenes Hormon mit stark entzündungshemmender Wirkung. Wichtig ist ein zeitnaher Beginn einer harnsäuresenkenden Ernährung. Bei der Therapie einer chronischen Gicht steht eine Ernährungsumstellung im Vordergrund. Hier kann auf turinarme Kost umgestellt werden, besser jedoch auf eine mäßige Energie- und Kohlenhydratreduzierte Diät. Diese sollte mit einem erhöhten Anteil an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren einher gehen. Medikamentös können sog. Urikosurika gegeben werden. Diese hemmen die Rückresorption der Harnsäure in die Nieren. Daneben können auch Urikostatika gegeben werden. Diese führen zu einer verminderten Harnsäurebildung. 

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