Frakturen

Frakturen sind die Unterbrechung der Kontinuität eines Knochens. Hierbei bilden sich zwei oder mehrere Bruchstücke. Es kann zu einer Dislokation kommen (Verschiebung von Knochen).

Traumatische Fraktur

Bei einer traumatischen Fraktur kommt es zu einer direkten oder indirekten Gewalteinwirkung, zum Beispiel im Rahmen eines Unfalls.

Pathologische Fraktur

Eine pathologische Fraktur, auch Spontanfraktur genannt, entsteht, wenn ein Knochen bricht, obwohl die einwirkende Kraft einen gesunden Knochen nicht zum brechen bringen würde. Ursachen einer solchen pathologischen Fraktur sind andere Grunderkrankungen. Hierzu gehören unter anderem eine Osteoporose, Knochenmetastasen oder auch ein Knochentumor.

Ermüdungsfraktur

Eine Ermüdungsfraktur entsteht durch eine wiederholte Überbelastung des Knochens. Der Knochen kann hierbei teilweise oder auch vollständig brechen.

Grünholzfraktur

Bei Kindern tritt sehr häufig eine Grünholzfraktur auf. Bei dieser Fraktur reißt das Preist (Knochenhaut) nicht. Hierdurch kommt es zu einer Knickbildung wie bei einem grünen Zweig. Der Knochen bricht also nicht ganz.

Diagnostik

In der Diagnostik unterscheidet man sichere und unsichere Frakturzeichen.

Sichere Frakturzeichen sind zum Beispiel Dislokationen. Hierzu zählen eine Achsenfehlstellung, die Bildung von Knochenfragmenten, eine Stufenbildung sowie Diastasen (Knochenlücken). Weitere sichere Frakturzeichen sind eine abnorme Beweglichkeit sowie Krepitationsgeräusche. Bei Krepitationsgeräuschen hört man Knochenenden aufeinander reiben.

Unsichere Frakturzeichen sind zum Beispiel Schmerzen, Schwellungen, eine Rötung der Haut, ein Wärmegefühl, eine eingeschränkte Beweglichkeit oder auch ein Hämatom.

Komplikationen

Komplikationen können in Form von Verletzungen von Nerven, Blutgefäßen oder auch anderen Organen auftreten.

Darüber hinaus kann ein Kompartment-Syndrom auftreten. Hierbei kommt es zu einem erhöhten Gewebedruck im geschlossenen Haut- und Weichteilbereich. Dies kann zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung führen. Dadurch können Blutgefäße, Nerven und Muskeln geschädigt werden und zu einer Nekrose führen. Im schlimmsten Fall können sogar ganze Körperteile absterben.

Weitere Komplikationen sind zum Beispiel ein Volumenmangelschock, welcher durch starke Blutungen bedingt ist. Darüber hinaus können sich offene Bruchstellen infizieren oder auch eine Pseudoarthrose entstehen. Bei einer Pseudoarthrose entsteht ein falsches Gelenk, weil die Knochenenden nicht richtig zusammen wachsen. Des weiteren kann eine Sudeck-Dystrophie entstehen, welches ein komplexes regionales Schmerzsyndrom ist, und es kann zu einer Fettembolie kommen. Bei einer Verletzung der Epiphysenfuge kann es im weiteren Wachstumsverlauf zu einer Extremitätenverkürzung kommen.

Therapie

Es bestehen konservative und operative Therapieformen.

Bei der konservativen Therapie wird bei Bedarf reponiert, damit die Knochenenden wieder korrekt aufeinander stehen. Hierfür werden die betroffenen Gliedmaßen unter Zug gestellt, um die Knochenenden wieder in die Normposition zu bringen. Hiernach erfolgt die Ruhigstellung, zum Beispiel durch die Anlage eines Gips.

Bei einer operativen Therapie kommt zu einer offenen Reposition und zu einer Fixierung der Knochenfragmente.

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