Alles, was Du über das Nephrotische Syndrom wissen musst: Ursachen, Symptome und Behandlung
Du hast vielleicht noch nie vom Nephrotischen Syndrom gehört, aber es ist eine Erkrankung, die viele Menschen betrifft. Es handelt sich um eine Nierenerkrankung, die zu einer übermäßigen Ausscheidung von Eiweiß im Urin führt. In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles, was Du über das Nephrotische Syndrom wissen musst, von den Ursachen und Symptomen bis hin zur Behandlung.
Was ist das Nephrotische Syndrom?
Das Nephrotische Syndrom ist eine Erkrankung der Nieren, die durch eine erhöhte Ausscheidung von Eiweiß im Urin gekennzeichnet ist. Es tritt häufig bei Kindern auf und kann in einigen Fällen auch bei Erwachsenen auftreten. Die Ursachen des Nephrotischen Syndroms sind vielfältig und können genetischer oder immunologischer Natur sein. Zu den Symptomen gehören Ödeme, also Schwellungen an verschiedenen Körperstellen, insbesondere an den Beinen und im Gesicht. Auch eine Gewichtszunahme sowie Müdigkeit und Appetitlosigkeit können Anzeichen für das Nephrotische Syndrom sein. Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Untersuchungen wie Blut- und Urinuntersuchungen sowie einer Biopsie der Niere. Behandlungen umfassen Medikamente zur Reduktion von Entzündungen oder zur Senkung des Blutdrucks, um die Nierenfunktion zu verbessern. In einigen Fällen kann auch eine Dialyse notwendig sein. Obwohl das Nephrotische Syndrom eine ernsthafte Erkrankung ist, kann es in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden, wenn es frühzeitig erkannt wird.
Ursachen des Nephrotischen Syndroms
Das Nephrotische Syndrom ist eine Erkrankung der Nieren, die durch eine erhöhte Ausscheidung von Eiweiß über den Urin gekennzeichnet ist. Die Ursachen für das Nephrotische Syndrom können vielfältig sein und reichen von Infektionen über Autoimmunerkrankungen bis hin zu Medikamenten- oder Umweltgiften. Eine häufige Ursache ist jedoch die Minimal-Change-Glomerulonephritis, bei der es aufgrund einer Entzündung der Nierenkörperchen zur vermehrten Durchlässigkeit für Eiweiße kommt. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen und das Risiko für das Auftreten des Nephrotischen Syndroms erhöhen. In seltenen Fällen kann auch ein Tumor oder eine andere Erkrankung der Nieren Auslöser sein. Es ist wichtig, die genaue Ursache des Nephrotischen Syndroms zu ermitteln, um eine gezielte Behandlung einleiten zu können. Dazu werden verschiedene Untersuchungen wie Blut- und Urinuntersuchungen sowie eine Gewebeprobe aus der Niere durchgeführt.
Symptome des Nephrotischen Syndroms
Die Symptome des Nephrotischen Syndroms können je nach Schweregrad variieren. Die häufigsten Anzeichen sind jedoch Ödeme, die sich insbesondere in den Beinen und im Gesicht bemerkbar machen. Diese Schwellungen entstehen durch eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe, da der Körper aufgrund des Nierenschadens nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Flüssigkeit auszuscheiden. Weitere Symptome können eine erhöhte Müdigkeit und Abgeschlagenheit sein, bedingt durch den Verlust von wichtigen Proteinen über den Urin. Auch ein hoher Blutdruck kann ein Indiz für das Nephrotische Syndrom sein. In manchen Fällen kann es auch zu einer vermehrten Harnausscheidung kommen, die jedoch meist nur gering ausgeprägt ist. Es ist wichtig, bei Auftreten dieser Symptome einen Arzt aufzusuchen und sich einer Diagnose zu unterziehen, um gegebenenfalls mit einer geeigneten Therapie beginnen zu können.
Diagnose des Nephrotischen Syndroms
Um das Nephrotische Syndrom zu diagnostizieren, führt der Arzt in der Regel eine gründliche körperliche Untersuchung durch und ordnet verschiedene Tests an. Eine Urinanalyse ist erforderlich, um festzustellen, ob Protein im Urin vorhanden ist. Ein Bluttest kann auch durchgeführt werden, um die Nierenfunktion zu überprüfen und festzustellen, ob das Blutprotein Albumin reduziert ist. Eine Biopsie der Niere kann ebenfalls durchgeführt werden, um eine genaue Diagnose zu stellen und andere Ursachen für Symptome auszuschließen. Es ist wichtig, dass die Diagnose des Nephrotischen Syndroms so früh wie möglich gestellt wird, da die Behandlung effektiver sein kann, wenn sie frühzeitig beginnt. Wenn du Symptome hast oder vermutest, dass du an dieser Erkrankung leidest, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen und dich untersuchen lassen.
Behandlungen und Therapien für das Nephrotische Syndrom
Wenn das Nephrotische Syndrom diagnostiziert wurde, ist es wichtig, schnell mit der Behandlung zu beginnen. Es gibt verschiedene Therapien und Medikamente, die je nach Ursache und Schweregrad des Syndroms eingesetzt werden können. Eine der wichtigsten Behandlungen ist die Verabreichung von Kortikosteroiden, die helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und das Immunsystem zu unterdrücken. Dies kann in Form von Tabletten oder Infusionen erfolgen und sollte regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Wenn Kortikosteroide nicht ausreichend wirksam sind oder starke Nebenwirkungen verursachen, kann auch eine Therapie mit Immunsuppressiva wie Cyclophosphamid oder Tacrolimus in Erwägung gezogen werden. Diese Medikamente hemmen das Immunsystem und beeinflussen so auch die Entzündungsprozesse im Körper.
Darüber hinaus können Diuretika (Entwässerungstabletten) eingesetzt werden, um den Flüssigkeitshaushalt des Körpers zu regulieren und Schwellungen zu reduzieren. Auch eine proteinarme Ernährung kann dazu beitragen, den Eiweißverlust im Urin zu verringern und damit die Symptome des Nephrotischen Syndroms zu lindern.
In einigen Fällen kann auch eine Plasmapherese erwogen werden. Hierbei wird das Blutplasma des Patienten außerhalb des Körpers gereinigt und anschließend wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Dadurch sollen schädliche Stoffe im Blut entfernt und Entzündungen reduziert werden.
Insgesamt ist es wichtig, dass die Behandlung des Nephrotischen Syndroms individuell auf den Patienten abgestimmt wird und regelmäßig überwacht wird. Nur so kann eine erfolgreiche Therapie erreicht werden und langfristige Schäden an Organen wie Nieren oder Herz vermieden werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass das nephrotische Syndrom eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die verschiedene Ursachen haben kann und mit einer Vielzahl von Symptomen einhergeht. Die Diagnose des Nephrotischen Syndroms erfordert eine gründliche Untersuchung und Analyse von Urin- und Blutproben sowie eine Biopsie der Niere. Um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Symptome zu lindern, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie Steroide, Immunsuppressiva oder Diuretika. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Therapie. Es ist wichtig zu betonen, dass das nephrotische Syndrom eine chronische Erkrankung sein kann und es daher wichtig ist, regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen und eng mit dem behandelnden Arzt zusammenzuarbeiten, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.
Hier der ursprüngliche Artikel
Das nephrotische Syndrom ist ein medizinischer Sammelbegriff für mehrere Symptome, die bei verschiedenen Erkrankungen des Glomerulums auftreten. Allgemein wird das nephrotische Syndrom vom nephritischen Syndrom abgegrenzt, ebenso die Nephrose von der Nephritis wie auch die Nephropathie von der Nephrosklerose. Auch muss an die Niereninsuffizienz ohne Nierenkrankheit gedacht werden. Das nephrotische Syndrom ist gekennzeichnet durch vier Leitsymptome: große Proteinurie, Hypoproteinämie, Hyperlipoproteinämie und Ödeme. Von der sogenannten großen Proteinurie spricht man bei einer Eiweißausscheidung im Urin von mehr als 3–3,5 g pro 24 Stunden, bei Kindern von mehr als 1 g pro m² Körperoberfläche in 24 Stunden. Das Albumin im Serum ist auf unter 2,5 g/dl verringert.
Pathogenese
Das nephrotische Syndrom entsteht durch eine vermehrte Durchlässigkeit des Glomerulums für Proteine (Eiweiße). Den größten Anteil an den Eiweißverlusten hat das Albumin. Es kommt zu einer Hypoproteinämie mit Hypoalbuminämie sowie durch die vermehrte renale Eiweißausscheidung zu einer Proteinurie. Eine tägliche Eiweißausscheidung von mehr als 4 g deutet auf eine erhebliche Schädigung der Filterfunktion der Nieren hin. Regulär werden weniger als 0,05 g Eiweiß pro Tag über die Nieren ausgeschieden.
Bei sinkendem Albumingehalt im Blut kommt es zudem zu hypalbuminämischen Ödemen. Diese entstehen aufgrund eines durch den Eiweißverlust bedingten erniedrigten kolloidosmotischen Drucks in den Gefäßen. Es kommt zu Flüssigkeitsverlusten aus dem Blutplasma in das die Gefäße umschließende Gewebe. Die Ödeme sind umso ausgeprägter, je niedriger der Eiweiß- bzw. der Albumingehalt im Blut ist. Bedingt durch die Hypalbuminämie kann es auch zu einem Pleuraerguss kommen.
Dem Eiweißverlust versucht der Körper nun zu begegnen, indem er diesen Verlust so schnell wie möglich ersetzt. Es kommt zu einer vermehrten Produktion von Lipoproteinen durch die Leber, was gemeinsam mit dem im Rahmen der Proteinurie auftretenden Verlust des Enzyms Lipoproteinlipase zur Hyperlipidämie führt. Zudem ist aufgrund von Größe und Beschaffenheit der Teilchen der Verlust von Cholesterin- und Triglyzerid-transportierenden Lipoproteinen relativ geringer, so dass sich das Verhältnis der Blutfette untereinander in ungünstiger Weise ändert (Dyslipidämie).
Durch den vermehrten Flüssigkeitsverlust aus den Gefäßen in das Gewebe kommt es zu einer Hypovolämie. Dieser Flüssigkeitsmangel stimuliert nun das sog. RAAS (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) des Körpers. Dieses System soll den Flüssigkeitsverlust ausgleichen, indem es für eine Verengung der Gefäße und somit eine Blutdrucksteigerung sorgt. Zudem werden durch die Nieren vermehrt Wasser und Natrium im Körper zurückgehalten. Genau dieser Mechanismus führt aber über erhöhten Blutdruck zu einer Steigerung der Glomerulären Filtrationsrate (GFR) und somit zu weiterem Proteinverlust.
Ursachen
Das nephrotische Syndrom stellt an sich keine Krankheit, sondern einen gleichartigen Symptomenkomplex dar, hinter dem sich verschiedenartige Krankheiten verbergen. Die häufigsten Ursachen eines nephrotischen Syndroms:
Membranöse Glomerulonephritis
Minimal-Change-Glomerulonephritis
Fokal segmentale Glomerulosklerose
Symptome
Neben den bereits erwähnten Leitsymptomen des nephrotischen Syndroms bestehen bei den Patienten noch die Symptome der auslösenden Grunderkrankung. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einer vermehrten Neigung zu Infekten, da durch den Eiweißverlust auch Antikörper, besonders das IgG, verloren gehen. Des Weiteren kommt es zu einem Verlust an Antithrombin III. AT III ist ein Bestandteil des Blutplasmas und hat eine starke Hemmwirkung auf die Blutgerinnung.
Geht AT III verloren, kommt es zu vermehrter Gerinnung des Blutes in den Gefäßen und somit zu Thrombosen, insbesondere der Nierenvenen. Durch eine anhaltende Schädigung der Nieren zeigen sich in fortgeschrittenen Stadien Zeichen der Niereninsuffizienz, wie zum Beispiel Flankenschmerzen, blutiger Urin und verminderte Urinausscheidung.
Weitere mögliche Folgen beinhalten Anämie, Hypothyreose, Vitamin-D-Mangel, Hypovolämischer Schock und Invagination.
Therapie
Im Vordergrund einer Therapie stehen zunächst die Behandlung der Grunderkrankung bzw. die Beseitigung toxischer Ursachen als Auslöser des nephrotischen Syndroms.
Kochsalzarme Diät
Adäquate Proteinzufuhr (1–2 g/kg Körpergewicht pro Tag) aus natürlichen fettarmen Quellen mit dem Ziel einer positiven Stickstoffbilanz.
Einzelne Quellen empfehlen hierzu eher eine Proteinrestriktion.
Beschränkung der Flüssigkeitszufuhr und Diuretikagabe
Behandlung der bakteriellen Infektionen und deren Prophylaxe (empfohlen: Pneumokokken-Impfung);
Senkung des Cholesterinspiegels durch CSE-Hemmer
Therapie des Bluthochdrucks, je nach Grad der Nierenfunktion. Mittel der Wahl ist ein ACE-Hemmer.
standardisierte Prednisolontherapie als kausale Behandlung, weil dadurch die Proteindurchlässigkeit der Basalmembran beeinflusst wird.
Bei Absinken des AT III auf unter 70 % ist eine Marcumarisierung indiziert.
Einteilung
Typ I: Komplette Ausheilung nach einem Schub
Typ II: Rezidivneigung bei vollständiger Remission
Typ III: Bleibende eingeschränkte Nierenfunktion trotz partieller Remission
Typ IV: Rasches Fortschreiten mit schlechter Prognose