Multiples Myelom

Das Multiple Myelom, häufig auch als verwendet Plasmozytom bezeichnet, ist eine von den Plasmazellen des Knochenmarks ausgehende Krebserkrankung, ein Non-Hodgkin-Lymphom des blutbildenden Systems. Das Multiple Myelom wird übergeordnet zu den Monoklonalen Gammopathien gezählt. Es ist gekennzeichnet durch eine krankhafte, also unkontrollierte Vermehrung Antikörper-produzierender Zellen, also der Plasmazellen. Die entarteten Plasmazellen produzieren in der Regel Antikörper oder Teile/Bruchstücke davon (z. B. freie Leichtketten). Da ein maligner Plasmazellklon von einer gemeinsamen Vorläuferzelle abstammt, sind sie genetisch weitgehend identisch und produzieren ebenso identische Antikörper. Nah verwandt, aber abzugrenzen vom Multiplen Myelom sind die Plasmazell-Leukämie, das extramedulläre Plasmozytom und das solitäre Plasmozytom.

Risikofaktoren

Die pathogenetischen Ursachen des Multiplen Myeloms sind Gegenstand aktueller Forschung. Diskutiert werden Einflüsse unterschiedlicher Umweltfaktoren. So werden mit der Entstehung der Erkrankung ionisierende Strahlung, Herbizide wie z. B. Glyphosat, Übergewicht, Autoimmunerkrankungen sowie gehäufte entzündliche Prozesse sowie Infektionen in Verbindung gebracht. Auch ein Zusammenhang mit der konventionellen Gasförderung oder beim Fracking entstehenden Emissionen wird vermutet.

Symptome

Bei einigen Patienten wird die Erkrankung zufällig im Rahmen einer Blutuntersuchung anhand einer auffälligen Serumproteinelektrophorese diagnostiziert. Bei den meisten Patienten treten jedoch Symptome und Komplikationen auf. Hierzu gehören u.a. unspezifische Symptome wie Schwäche, Müdigkeit und Gewichtsverlust, ca. 60 % der Patienten entwickeln Knochenveränderungen, es kommt zu Infektanfälligkeit durch Mangel polyklonaler Antikörper und Mangel an weißen Blutkörperchen und einer erhöhten Viskosität des Serums durch monoklonale Immunglobuline – hierdurch kann es zu Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Nystagmus, Hör- und Sehstörungen, Schläfrigkeit, Koma und Krampfanfällen kommen. Darüber hinaus kann es zu einem chronischen oder akuten Nierenversagen kommen.

Diagnose

Als Diagnosewerkzeuge werden die Labordiagnostik, Bildgebung und Untersuchung des Knochenmarks angewendet. Als Grundvoraussetzung gilt eine über 10 %ige Infiltration des Knochenmarks durch klonale Plasmazellen oder ein durch Biopsie bestätigtes extramedulläres Plasmozytom. 

Prognose

Viele verschiedene Faktoren spielen eine Rolle bei der Entwicklung der Krankheit und in deren Verlauf. So z. B. das Alter bei Krankheitsbeginn, die körperliche Allgemeinverfassung, das Ausmaß der begleitenden Erkrankungen, das Auftreten von Komplikationen oder unvorhergesehenen Ereignissen und/oder das Ansprechen auf die Behandlungsmaßnahmen. Die Überlebensraten haben sich innerhalb der letzten Jahre verbessert. Sie können das Gesamtüberleben und die beschwerdefreie Zeit verlängern. Nicht zuletzt erhöhen sie die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen.

Therapie

Bis zum heutigen Stand der Wissenschaft ist eine Heilung des Multiplen Myeloms nicht möglich. Regelmäßige Labortests sowie Röntgen- und Knochenmarkuntersuchungen geben eine Einschätzung über den Verlauf der Erkrankung. Es gibt inzwischen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, die den Erkrankungsstand über einen längeren Zeitraum stabil halten, die Beschwerden mindern und die Lebensqualität für die Betroffenen deutlich erhöhen können. Hierzu gehören die Therapie der Primärerkrankung, Chemotherapie, Autologe und Allogene Stammzelltransplantation, eine Strahlentherapie, die Immunmodulation, eine sog. Proteaseinhibition sowie der Einsatz von Biologika. Darüber hinaus hat sich der Einsatz verschiedener Supportivtherapien hilfreich erwiesen.

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