Blasenkarzinom

Als Blasenkrebs (Blasenkarzinom) werden allgemein von der Harnblase ausgehende bösartige Geschwülste bezeichnet. Als ursächlich für die Entstehung von Blasenkrebs gelten chronische Entzündungen, Strahlenexposition und abwehrunterdrückende Medikamente. Behandelt wird der Harnblasenkrebs je nach Ausdehnung mit einer teilweisen oder kompletten Entfernung der Harnblase, einer lokalen Chemotherapie oder auch einer Strahlentherapie in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie. Die Heilungsaussichten sind bei früh entdecktem Krebsleiden gut, bei bereits ausgedehnter Erkrankung mit Metastasen jedoch gering.

Ursachen

Der Kontakt zu aromatischen Aminen ist der am längsten bekannte Risikofaktor. In zahlreichen Berufen ist der Kontakt zu solchen krebsverursachenden Stoffen möglich und Blasenkrebs als Berufskrankheit anerkannt. Dazu zählen Arbeiter in der Chemie-, Stahl- und Lederindustrie, Automechaniker sowie Zahntechniker und Friseure. Die aromatischen Amine werden in der Leber wasserlöslich gemacht, damit der Körper sie im Urin ausscheiden kann. Dabei entwickeln sie allerdings eine krebserregende Potenz.

Weitere Ursachen sind:

Tabakrauchen

Chronische Entzündungen

Bestrahlungen

Medikamente

Süßungsmittel

Chloriertes Wasser

Das klassische Symptom des Blasenkrebses ist die Beimengung von Blut im Urin, ohne dass dabei Schmerzen auftreten. Dies kann mit dem bloßen Auge erkennbar sein (Makrohämaturie) oder auch nur im Labor bei einer Untersuchung des Urins auffällig werden (Mikrohämaturie). Der Tumor kann in seltenen Fällen auch Schmerzen verursachen, wenn durch geronnenes Blut die Harnröhre verstopft wird. Im Spätstadium kann es durch einen großen Tumor zu einem Harnstau oder einer Nierenstauung kommen (wenn der Tumor den Blasenaus- oder -eingang verlegt) und damit verbunden zu Schmerzen im Bereich der Harnblase oder den Flanken führen. Falls Knochenmetastasen vorliegen, machen sich diese häufig durch Schmerzen der betroffenen Skelettanteile bemerkbar.

Da die meisten Karzinome durch eine Hämaturie auffallen, muss zuerst eine Ursache dieses Symptoms an der Niere ausgeschlossen werden. Dazu empfiehlt sich eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und Harnblase. In manchen Fällen kann ein Blasentumor schon durch diese Untersuchung festgestellt werden. Ebenso können durch ein Urogramm, bei dem intravenös gegebenes Kontrastmittel über den Urin ausgeschieden wird und in mehreren Röntgenaufnahmen eine Darstellung von Nieren und Harnwegen möglich ist, Hinweise auf ein Harnblasenkarzinom gewonnen werden. Auch eine Computertomographie (CT) kann den Tumor erfassen.

Behandlung des Tumors

Die Therapie erfolgt in Stadienabhängigkeit unter Berücksichtigung der Lebensumstände des Patienten (biologisches Alter, Komorbiditäten, Lebenserwartung) mit verschiedenen Methoden.

Oberflächliche Tumoren werden durch eine teilweise Blasenentfernung behandelt. Im Rahmen der Behandlung oberflächlicher Tumoren ist die Gabe von Chemotherapeutika empfohlen.

Muskelinvasive Blasenkarzinome werden durch eine radikale Blasenentfernung behandelt. Dabei müssen zahlreiche umliegende Organe oder Organteile mit entnommen werden, bei einer Frau zusätzlich die Gebärmutter, die Eierstöcke sowie Eileiter, bei Männern die Prostata und die Samenblase. Ist die Harnröhre auch vom Tumor befallen, muss sie bei beiden Geschlechtern entfernt werden.

Als Alternative zur Radikaloperation kommt eine Strahlentherapie oder Radiochemotherapie in Betracht. Urothelkarzinome gehören zu den strahlenempfindlichen Tumoren und können mit gutem Erfolg mit Bestrahlung vernichtet werden. Die Strahlentherapie, evtl. in Kombination mit strahlenverstärkender Chemotherapie, erreicht gleiche Überlebensraten wie eine Radikaloperation, aber etwa 70 % aller Patienten können dadurch ihre Blase mit guter Blasenfunktion erhalten. Dies kann insbesondere bei Patienten, bei denen aufgrund Alter oder Vorerkrankungen eine Operation kritisch eingeschätzt werden muss, eine Alternative zu einem operativen Vorgehen darstellen

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