Horrortrip

Als Horrortrip oder Angstreise (engl. bad trip) wird eine akute Intoxikation (akuter Rausch) durch halluzinogene Substanzen bezeichnet, die als sehr negativ erlebt und von starken Angstzuständen begleitet wird.[1] Diese akute Intoxikation kann unter Einfluss verschiedener psychotroper Substanzen auftreten, insbesondere bei Halluzinogenen wie Psychedelika, Delirantia und Dissoziativa in hohen Dosierungen. Personen, die einen Horrortrip erleben, haben Panikanfälle, das Gefühl des Alleinseins, Verlust der Selbstwahrnehmung, Depersonalisation, Derealisation, Weinkrämpfe, Verfolgungswahn oder Todesangst.

Substanzen

Psychedelika, Delirantia und Dissoziativa, die allgemein unter dem Begriff Halluzinogene zusammengefasst werden, können (meist in hohen Dosierungen) einen Horrortrip auslösen. 

Zu den Psychedelika zählen z. B. LSD, Psilocybin, DMT, zu den Delirantia die Anticholinergika wie DPH, Scopolamin, Atropin, Engelstrompete und Stechapfel, und Dissoziativa wie Ketamin, PCP, MXE, DXM usw..

Das Erleben eines Horrortrips nach hochdosiertem Ketaminkonsum wird als K-Hole bezeichnet.

Horrortrip-ähnliche Zustände können aber auch durch den Konsum von Cannabis – hier v. a. durch ungewohnte Mengen oder Verabreichungsformen (z. B. Space-Cookies), synthetische Cannabinoide, Ecstasy oder Mischkonsum ausgelöst werden. Infolge eines Konsums von erregenden Substanzen (Amphetamin, Kokain, selbst Kaffee in exzessiver Dosierung) können Horrortrip-Zustände auftreten, z. B. wenn die Person ununterbrochen über einen längeren Zeitraum ohne Schlaf gewesen ist; hier wirken Substanzeffekt und Schlafentzug zusammen. Jedoch spricht die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) ausschließlich der akuten Intoxikation von Halluzinogenen den Begriff des Horrortrips oder der Angstreise zu.

Auslösende Faktoren

Das Auftreten von Horrortrips ist in hohem Maße vom Gemütszustand der Person sowie von der Umgebung (Set und Setting) abhängig. So erleben nichtrauchende Drogenunerfahrene oft beim ersten Versuch eines oralen Cannabiskonsums als äußerst unangenehm empfundene, lang anhaltende Wirkungen, die unter diese Kategorie gefasst werden können. „Echte“ Horrortrips treten v. a. nach Konsum unter „ungünstigen“ Umständen auf: etwa, wenn die konsumierende Person ohnehin in einer psychischen Problemlage steckt, wenn die Droge in „unangemessenem“ Umfeld (Party oder Disco oder sonstige stark frequentierte Orte) konsumiert wurde oder wenn während des Rausches unvorhergesehene Dinge passieren. Der US-Wissenschaftler Richard Bunce hat bereits 1982 dargelegt, wie im Nachklang der ersten „Drogenwelle“ durch die Zunahme des subkulturellen Wissens über „günstige“ Bedingungen für den Halluzinogenkonsum die Zahl der Horrortrips innerhalb weniger Jahre deutlich zurückging, obwohl der LSD-Konsum insgesamt stagnierte.

Ein erhöhter Neurotizismuswert kann das Auftreten schwieriger Erlebnisse unter dem Einfluss von Psilocybin begünstigen.

Gegenmaßnahmen

Bei starker Erregung durch psychedelische Substanzen ist unter anderem medizinische Behandlung indiziert. Ein amerikanisches Lehrwerk schlägt hier 20 mg Diazepam peroral vor. Beruhigende Gespräche haben sich als wirksam erwiesen und sind daher als erste Maßnahme angezeigt. Antipsychotika können das Erleben verstärken und sind daher kontraindiziert.

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