#15 Schritt 2 – Positives Denken funktioniert nicht

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Positives Denken funktioniert nicht

Das Positive Denken ist ein absoluter Modebegriff. An vielen Ecken begegnet uns der Satz: „Denk positiv!“ Doch ich behaupte: Positives Denken funktioniert nicht.

Auf einer Skala zwischen 0 und 10. 0 wäre schlecht und 10 extrem gut. Wo wäre jetzt gerade im Moment Deine Stimmung? Gehen wir einmal von einer 6 oder 7 aus. Was könnte heute noch alles passieren, sodass sich Deine Stimmung nach unten entwickelt? Du könntest Dir den kleinen Zeh stoßen. Du stehst später im Zoo. Dein Partner geht Dir auf die Nerven. Das Essen schmeckt Dir nicht.

Negatives Denken funktioniert – und positives?

Stellen wir uns mal folgendes vor: Was könnte heute noch alles passieren, sodass sich Deine Stimmung nach oben hin entwickelt?

Da fällt uns meistens nicht so viel ein. Unser Gehirn ist nicht zum positiven Denken gemacht, sondern zum dramatischen Denken. Und unserem Kopf fallen viel mehr Beispiele ein, wenn wir in den Worst-Case-Modus gehen als über die positiven Dinge zu denken. Denn darin sind wir nicht geübt. Stellen wir uns folgendes vor: Du hast die Befürchtung, dass bestimmte Ängste von Dir in einer unangenehmen Situation wieder auftauchen könnten. Ist das Dein Ziel, dass das passiert? Natürlich nicht.

Stell Dir die Frage: Was ist Dein Ziel?

Was ist denn Dein Ziel? Dass diese Ängste nicht auftreten? Dein Gehirn würde Dir in diesem Moment wieder ein Bild dieses Worst-Case-Moments präsentiere und Du würdest versuchen wollen, diesen Gedanken wegzuschieben. Was Du an dieser Stelle brauchst ist eine Definition Deines gewünschten Ziels. Zum Beispiel, dass Du nicht in einer speziellen Situation ohne Deine Ängste bist, sondern gelassen und entspannt diese Situation erlebst. Das ist ein gewünschtes Ziel. Und bei Ziele ist für mich wichtig, dass wir ergebnisorientiert definieren.

Wenn Du mit dem Auto irgendwohin fährst und programmierst Dein Navigationsgerät: Dann ist das erste, was Du eingibst, das Ziel. Du setzt Dich ja nicht ins Auto und gibst Routen ein, obwohl Du noch gar nicht weißt, wo es hingehen soll. Denn: Wenn Du das Ziel eingibst, übernimmt das Navigationsgerät die Routenberechnung für Dich. Es geht darum, dass Du ein Bild des gewünschten Zielzustands vor Deinem inneren Auge groß machst. Und schon hast Du Dein Ziel. Wenn Du jetzt darüber nachdenkst, in einer bestimmten Situation positiv zu denken, fange an zielorientiert zu denken. Stell Dir die Frage: Was ist Dein Ziel für diese bestimmte Situation?

Und wenn du dann darin geübt bist, zielorientiert zu denken, denkst Du gleichzeitig positiv. Verlangst Du von Dir selbst, positiv zu denken, ist damit noch kein konkreter Inhalt verbunden, der in Deinem Gehirn präsent werden könnte. Und würdest damit scheitern.

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